Elmar Kopp - Oberländer "Altmeister" ist Afra-Lithograph 2015, Foto: Hansjörg Weratschnig
Elmar Kopp - Oberländer "Altmeister" ist Afra-Lithograph 2015, Foto: Hansjörg Weratschnig

Elmar Kopp ist Afra-Lithograph 2015 – Schon lange auf der Wunschliste der Steindrucker

"Der Oberländer Altmeister Elmar Kopp steht schon seit langem auf meiner Wunschliste potenzieller Afra-Lithographen", erzählt Günther Stecher. Beim Afrafest am Sonntag, dem 9. August 2015 wird der Imster Künstler die 12. Afra-Lithographie "Anemonen" präsentieren.

Der Künstler stattete in den vielen Jahren seines erfolgreichen Schaffens zahlreiche Kirchen, Kapellen und Privathäuser mit Fresken, Glasfenstern und Plastiken aus. Für Sammler von großem Wert sind auch seine zahlreichen Ölbilder, Aquarelle und Buntstiftzeichnungen.

Im vergangenen Jahr widmete die Stadt Imst ihrem großen Sohn Elmar Kopp eine Ausstellung zum 85. Geburtstag. Zur Ausstellung gab es eine Video-Reportage von Jakob Pfaundler.  In dieser Reportage sagte Pfaundler „Es gibt wohl kaum einen Künstler in Tirol, der das Straßenbild seiner Heimatstadt so nachhaltig geprägt hat wie Elmar Kopp.“ Er habe das Stadtbild von Imst in weiten Teilen mitgestaltet. Das bleibe

Am Herzen liegt Elmar Kopp die sakrale Kunst. „Viele seiner Sakralwerke strahlen jene beglückende Anonymität aus, die den großen Meisterwerken vergangener Epochen zu eigen ist, und das ist zugleich einer ihrer wertvollsten Wesenszüge. Denn dadurch, dass sie ihre individuelle Prägung und Formung zurückgelegt haben, werden sie zum Allgemeingut all jener, die mit ihnen umgehen,“ schreibt Helmut Schinagl.  Aufgespürt im Katalog von Elmar Kopp „Wege und Spuren“, erschienen in der Edition Elefant, Landeck, 1987.

12. Afra-Lithographie "Anemonen" von Prof. Elmar Kopp, Limitierte Auflage 110 Stück, Größe 42 x 50 cm, 12-farbig. Foto: Hansjörg Weratschnig
12. Afra-Lithographie „Anemonen“ von Prof. Elmar Kopp. Limitierte Auflage 110 Blatt, Größe 420 x 500 mm, 12-farbig. Foto: Hansjörg Weratschnig

Die Afra-Lithographie mit einer Blattgröße von 420 x 500 Millimeter erscheint in limitierter Auflage. Auf Stein gedruckt wurden 110 Lithographien in 12 Farben. Die Afra-Lithographie 2015 von Elmar Kopp kann ab sofort in der Steindruckerei Stecher & Stecher reserviert werden. Die ungerahmte Lithographie kostet pro Blatt 380 Euro.

Die Lithographie „Anemonen“ wird auf Solnhofer Plattenkalk aus dem Altmühljura, Platte für Platte, auf der alten Mailänder Reiberpresse. Ein Stein wiegt um die 50 Kiologramm. Steindrucker und Lithograph arbeiten Hand in Hand. Ihrer beider Kunst, ist im wahrsten Sinne des Wortes in Handarbeit.

Gedruckt wird in der Affenhausener Steindruckerei schon seit Wochen. Von früh morgens bis zum späten Abend. Dabei sind die Drucker in hohem Maße konzentriert und diszipliniert. „Anders geht das nicht“, sagt das Tiroler Drucker-Urgestein Walter Stecher.

„So früh waren wir noch nie mit dem Drucken fertig“, sagt Günther Stecher. „Und das ist gut so, denn wir haben bis zum August noch viel zu tun.“ Damit meint er das übliche, im Rahmen der Vorbereitungen zum 12. Afra-Fest, am Sonntag, dem 9. August 2015. Das Fest beginnt traditionell mit einer Feld-Messe vor der Afrakapelle in Affenhausen. Dazu spielt die Musikkapelle Wildermieming. Die Musikanten spielen auch beim anschließenden Gartenfest auf.

[grey_box]Details zur 12. Afra-Lithographie „Anemonen“ von Prof. Elmar Kopp: Limitierte Auflage 110 Steindruck-Lithographien, 12-farbig, 420 x 500 mm/pro Blatt. Preis (ohne Rahmen): 380,00 Euro. Reservierungen nimmt Annaliese Stecher gerne ab entgegen. Kontakt: Steindruckerei Stecher & Stecher, Leite 12, AT-6413 Wildermieming/Affenhausen, Tel.: Tel: +43 5264 5196, eMail: steindruck@stecher-stecher.at, Web: www.stecher-stecher.at.[/grey_box]

„Bei der Adventfeier, im Dezember des vergangenen Jahres, wurden vorab schon zehn Afra-Lithographien von Elmar Kopp reserviert. „Das ist mit noch nie passiert“, sagt dazu der überraschte Künstler. „Dass jemand von mir ein Bild kauft, bevor es gemalt ist. Es gab ja noch nicht einmal ein Skizze, ein Entwurf – geschweige denn eine Idee, zur Afra-Lithographie 2015.“

Am Rande einer Ausstellungseröffnung von Karl Zauner, im vergangenen Jahr in Stift Stams, begegneten sich die Steindrucker und ihr »Wunschkünstler«. Wie so viele Afra-Künsterlinnen und -Künstler vor ihm war Elmar Kopp zwar interessiert, hatte aber zunächst Bedenken. Der Bildhauer und Maler, ist bekannt für seine sakrale Kunst. Mit der Lithographie, „die vom Stein gedruckt wird“, kannte er sich aus persönlichem Erleben noch nicht aus. „Also wurden wir uns einig, damit ich meine Erfahrungen machen konnte.“

Kopps Chauffeur, Vertrauter und Leibfotograf, Ing. Hansjörg Weratschnig, war ein maßgeblicher Motivator. Mit einer Anspielung auf das Handicap des Künstlers sagte er ermunternd „das schaffst Du doch mit Links.“ – Die Linke ist nämlich zwangsläufig sein ein und alles bei der Arbeit. Kopp verlor 1949 durch einen Arbeitsunfall seine rechte Hand. Zu dieser Zeit galt noch als ausgemacht, dass der junge Elmar den elterlichen Bauernhof in Arzl im Pitztal übernehmen soll. Originalton Elmar Kopp: „Stattdessen wurde ich Künstler.“

Seit Jahrzehnten besteht zwischen Künstler und Chauffeur ein großes Vertrauensverhältnis. Als der Gartenbauingenieur in den Ruhestand wechselte, beschloss er, seinem Freund und Mentor mehr Zeit zu widmen. Auf künstlerischer Ebene gibt es zwischen beiden seit langem eine Verbindung. Hansjörg Weratschnig ist leidenschaftlicher Fotograf und Herausgeber sehenswerter Fotobücher.

Noch eine Anekdote am Rande der künstlerischen Arbeiten in Affenhausen. Ausgeplaudert von Günther Stecher. „Am ersten Arbeitstag Elmar Kopps in unserem Atelier befand Hansjörg Weratschnig, dass unser Garten dringend Zuwendung brauche. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir so gut wie gar nichts von dem Herrn Weratschnig. Nach ein paar Stunden war uns klar, dieser Mensch hat mehr als nur zwei grüne Hände. So schön sah unser Garten noch nie zuvor aus.“

Inzwischen weiß man im Hause Stecher, dass sich bei ihnen in Affenhausen ein ausgewiesener Gartenbau-Experte an Hecken, Sträuchern und Blumenbeeten zu schaffen machte.

Der Künstler:

Prof. Elmar Kopp, Foto: Hansjörg Weratschnig
Prof. Elmar Kopp, Foto: Hansjörg Weratschnig

Prof. Elmar Kopp, geb. 1929 in Imst. 1951 – 1954 Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Professoren Josef Dobrowsky, Herbert Boeckl (Abendakt) und Fritz Wotruba. 1953 Studienreise nach Paris, 1954 Diplom mit Staatspreis. Ab 1956 Atelier in Imst, 1960 erster öffentlicher Auftrag (Stadt Imst), 1961 Beginn seiner Bildhauertätigkeit.

Ausgedehnte Studienreisen in Europa, Afrika und Asien, zahlreiche Preise und Auszeichnungen. 1976 u. 1980 Künstlerischer Leiter von Symposien in Tirol. 1982 Verleihung des Professorentitels. 1995 Neugestaltung der Benediktuskapelle Stift Admont/Stmk als Gesamtkunstwerk.

Elmar Kopp gehört mit Karl Grasser, Robert Scherer, Herbert Danler (†), August Stimpfl (†) und Rainer Schiestl zur jener Külnstler-Gruppe, die gemeinsam entbehrungsreiche Jahre an der Akademie der Künste in Wien überstand und gemeinsam zu einer künstlerischen Aufbruchsstimmung nach dem Krieg beigetragen hatte. Bundespräsident Kirchschläger verlieh dem Künstler Elmar Kopp 1982 den Berufstitel „Professor“.

→ Afra-Editionen von 2004 bis 2015

Über die Autorin/den Autor

Knut Kuckel

In meinem Blog schreibe ich über persönliche Begegnungen und Erlebnisse. Von Hause aus Rundfunkjournalist, bin ich als Grenzgänger der Regionen immer auch gerne Europäer.

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